In Indien ist in vielen Familien das Geld sehr knapp und reicht nicht aus, den Kindern einen regelmäßigen Schulbesuch zu ermöglichen, besonders wenn der Vater Tagelöhner ist. Können die Kinder nicht zur Schule gehen, werden sie meist auch Tagelöhner und der Kreislauf der Armut wird nicht unterbrochen. Selbst wenn nur ein Kind einer Familie erfolgreich die Schule besucht und einen Beruf erlernt hat, ist es in der Lage, die Eltern und Geschwister zu unterstützen. Dadurch wird die Lebenssituation für die Familie wesentlich verbessert.
Deshalb haben die Schwestern von Mount Rosary vor einigen Jahren ein Patenkinderprogramm gestartet.
Viele Kinder haben durch das Patenkinderprogramm schon die Möglichkeit bekommen, einen guten Beruf zu ergreifen. Sie berichteten mit Stolz von ihren Leistungen und sind voller Dankbarkeit für die Unterstützung durch ihre Paten. Anne und Alfons Rasche haben bei ihren Besuchen in Indien fast alle von ihnen persönlich kennen gelernt und konnten sich vom Erfolg des Programms überzeugen.
Die Paten zahlen 130 Euro jährlich für ein Kind. Mit diesem Betrag werden zum Beispiel das Schulgeld, die Schulkleidung, Bücher und Lernmaterial für ein Jahr finanziert. Außerdem bekommt die Familie des Patenkindes zu Weihnachten ein kleines Geschenk. Das unterstützte Kind informiert die Paten zweimal jährlich über seine Fortschritte. Eventuell von den Paten gespendete Mehrbeträge für die Kinder werden natürlich ebenfalls überwiesen, im Regelfall mit separaten Spendengeldern. Hierüber werden die Schwestern entsprechend informiert.
Viele Paten berichten, wie schön es ist, die Entwicklung der Kinder mitzuerleben.
Zurzeit ist die erfreuliche Entwicklung festzustellen, dass sich die Zahl der Patenkinder reduziert.
Das Patenkinderprogramm der Schwestern von Mount Rosary läuft nun schon seit 1990. Durch die Unterstützung über die Caritas in Prag und unseren Verein (zeitweise parallel ca. 800 Kinder) haben in dieser Zeit zahlreiche Kinder ihre Ausbildung abschließen können. Viele dieser Patenkinder haben anschließend selbst Patenschaften übernommen. Dies führt zu der sehr erfreulichen Situation, dass zurzeit keine „neuen“ Kinder Unterstützung benötigen. Hinzu kommt, dass die indische Regierung ein Programm zur Unterstützung von Schulkindern und Studenten aufgelegt hat.
Hier finden Sie einen Bericht von Schwester Prescilla D’Mello über das Patenkinderprogramm: 2018-10 Brief Sr Prescilla an Paten deutsch
14.11.2019
Im November finden immer die Treffen der Patenkinder in Mount Rosary statt. Sie hören dabei Vorträge über verschiedene Themen und spielen zusammen. Außerdem schreiben sie ihre Briefe an die Paten. Die Briefe sind unterwegs zu uns und wir werden sie, sobald sie hier sind, an die Paten verteilen.
Bei einigen der Patenkinder endet die Patenschaft. Wir werden die Paten zeitnah informieren.
Wir möchten hier eines der vielen positiven Ergebnisse des Patenkinderprogramms von Mount Rosary vorstellen. Es handelt sich hierbei um Sareetha D’Souza. Sie hat vier Geschwister und kam 2003 nach Mount Rosary, damit sie mit Unterstützung durch die Ordensschwestern ihren Schulbesuch fortsetzen konnte. Schwester Prescilla D’Mello bat uns damals, für sie Paten zu finden. Eine Tönisberger Familie hat sie daraufhin von 2003 bis 2017 bei ihrer Ausbildung finanziell unterstützt.
Sareetha ist nach Abschluss ihrer Schule in den Orden der Helpers of Mount Rosary eingetreten. Sie hat erfolgreich ein Studium der Sozialarbeit und ein Lehramtsstudium mit dem Bachelortitel abgeschlossen. Im Sommer diesen Jahres hat sie ihr Ewiges Ordensgelübde abgelegt. Sie lebt jetzt mit Schwester Celine in einen kleinen Mount-Rosary-Konvent in Khawlailung (Bundesstaat Mizoram im Nordosten Indiens) direkt bei einer Schule, die von Karmelitenpatres betrieben wird. Dort arbeitet sie jetzt als Lehrerin. Außerdem arbeitet sie als Sozialarbeiterin in diesem Ort, ist in der Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer in der englischen Sprache und in verschiedenen Familiengruppen der Pfarrgemeinde tätig. Neben ihren Arbeiten dort ist sie noch im Fernstudium zum Masterabschluss in Erziehungswissenschaften.
Sie ist ihren Paten sehr dankbar für ihre Unterstützung, ohne die sie ihre Ausbildung ab 2003 nicht hätte fortsetzen können.
Auf dem letzten Bild sind auch Pater Benno Skala aus Wien, Schwester Oravia (Mount-Rosary-Schwester aus Linz) und Schwester Philomena (Mount-Rosary-Schwester aus Mumbai) zu sehen. Sie waren im Oktober zu Besuch in Mount Rosary und auch in Khawlailung. Pater Benno hat ein paar Infomationen über seine Reise in seinem >Blog veröffentlicht.